European Youth Meeting in Slowenien
Delegierte der Amnesty Jugend aus ganz Europa in einer Stadt? An Workshops teilnehmen, Aktionen vor Ort planen und vernetzen? Das alles findet für gewöhnlich alle zwei Jahre tatsächlich statt! Das European Youth Meeting (EYM) wird organisiert von der Jugend für die Jugend und zielt darauf ab, dass sich die Sektionen besser kennenlernen, sich gegenseitig etwas beibringen und man auch in Zukunft mehr kooperieren kann. 2016 in Peniche, 2018 in Paris, musste dann 2020 das Treffen aufgrund der Pandemie ausgesetzt werden. Umso spannender war die Teilnahme an einem Online-EYM, von einem großartig kompetenten Team gestaltet, welches von Alenka aus Slowenien koordiniert wurde.
Im Vorfeld konnte man sich in der deutschen Sektion um die Teilnahme bewerben. Drei von uns wurden anschließend ausgewählt und bekamen eine Einladung zum Treffen. Insgesamt 42 Teilnehmende aus fast 20 Ländern waren dabei, von Portugal bis in die Türkei, Norwegen bis Italien. Das Wochenende war vollgepackt mit interaktiven Workshops zu Rassismus, Polizeigewalt, Extremismus und Klimawandel und Menschrechten. Im Weltcafé tauschten wir uns über erfolgreiche Aktivismusideen aus und lernten viel darüber, wie Aktivismus in anderen Sektionen funktioniert. Insbesondere Teilnehmende aus Polen, der Türkei und der Ukraine berichteten von erschwerter Arbeit durch die Regierungen, die ihnen häufig Steine in den Weg legt. Auch gab es am Samstagabend zwei Filme, über die im Anschluss noch bis in die Nacht hinein diskutiert wurde. Das Organisationsteam bemühte sich um eine lockere und entspannte Atmosphäre, es wurden diverse Aktionen eingeplant, bei denen jede Person etwas von sich teilen konnte, mal in Form eines Memes oder eines Gifs, ein anderes Mal teilten wir Fotos von unseren Schreibtischen und unserem Essen. Self-care und Safe Space waren zwei Themen, die sich über das gesamte Wochenende erstreckten. So wurde im Vorfeld bereits eine Liste an Regeln für den Umgang miteinander verschickt und alle Teilnehmenden wurden dazu angehalten, eine inklusive Sprache zu verwenden, die niemanden diskriminiert. Und der Workshop zu Self-care inspirierte einige Teilnehmende, von ihren Problemen mit der Arbeit im Ehrenamt zu berichten. Am Ende machten wir noch eine gemeinsame Onlineprotestaktion zum wieder aufgeflammten Konflikt zwischen Israel und Palästina (siehe Bild). Auf vereinzelte Kritik ging das Orga-Team professionell ein.
Leider konnten wir nicht in-person teilnehmen und wir müssen anerkennen, dass ansonsten mehr Vernetzung stattgefunden hätte, als es online geschehen konnte. Dennoch möchten wir den Organisator*innen für das sehr lehrreiche Wochenende danken.
Im Nachgang kamen noch einige Ideen zu den Themen Self-care und Safe Space in Onlinemeetings auf, die man in Projekten umsetzen könnte. Wenn ihr Lust habt, da etwas mitzugestalten oder zu hören, was wir in Slowenien so gelernt haben, dann kontaktiert mich gerne unter gina.wiedemann(at)amnesty-jugend.de .