JUGEND@AMNESTY GOES DIGITAL
Auch wenn man es mit Blick auf die Nachrichten kaum glauben kann: Die Corona-Pandemie hat die Klimakrise nicht verdrängt. Sie ist präsenter denn je und bedroht das menschliche Überleben, die Umwelt und die Menschenrechte gegenwärtiger und zukünftiger Generationen.
Bei der diesjährigen bundesweiten Jugendaktionswoche vom 21. bis zum 28. April hat sich die Amnesty-Jugend deshalb mit dem Thema »Klima(un)gerechtigkeit – die Klimakrise menschenrechtskonform angehen« beschäftigt. Wir haben uns überlegt, was es für eine menschenrechtskonforme ökologische Transformation braucht. Gleichzeitig fand am 24. April auch Jugend@Amnesty statt, ein eintägiges Treffen der Amnesty-Jugend.
Müde, aber zufrieden, so fühlen wir uns als Organisationsteam nach der Aktionswoche. Es liegen anstrengende Tage hinter uns: Wir haben eine Podiumsdiskussion, verschiedene Social-Media-Aktivitäten und einen Filmabend organisiert. Zum Earth Day am 22. April konnten die Gruppen Aktionen in ihren Städten durchführen – coronakonform versteht sich.
Bei der Planung gab es einige Hürden zu überwinden. Nach über einem Jahr Pandemie kennen wir uns zwar mit den technischen Möglichkeiten und Chancen des Online-Aktivismus aus, gleichzeitig schwindet das Interesse an solchen Formaten. Das ist verständlich – wer dank Online-Unterricht und Homeoffice den ganzen Tag am Computer verbringen muss, hat nicht unbedingt Lust darauf, abends weitere zwei Stunden vor dem Bildschirm zu sitzen.
Während wir uns also vor einem Jahr noch fragen mussten, wie wir unsere gewohnten Konzepte den neuen Bedingungen anpassen, ist nun die Herausforderung, Veranstaltungen zu organisieren, die so interessant sind, dass Menschen auch nach acht Stunden Online-Universität teilnehmen wollen. Ein abwechslungsreiches Programm scheint die Lösung zu sein, wie die Jugendaktionswoche und Jugend@Amnesty gezeigt haben.
Das diesjährige Jugendtreffen war ein schönes Beispiel dafür, dass Online-Veranstaltungen kein blasser Abklatsch ihrer Präsenzversion sein müssen. Mit einem bewegenden Vortrag über den NSU-Komplex, sechs interessanten Workshops und einem Kneipenabend stellte die Veranstaltung ein Highlight des Jahres dar. Die Jugendaktionswoche mit ihrem vielseitigen Programm war ebenfalls ein voller Erfolg, wie aus der Rückmeldung der Teilnehmenden ersichtlich wurde. Für unser Empfinden als Organisationsteam hätten noch mehr Menschen teilnehmen können, aber auch wir sind zufrieden.
Online-Aktivismus wird uns weiter begleiten. Auch wenn Präsenzveranstaltungen nie vollständig ersetzt werden können, so hat das vergangene Jahr doch deutlich gezeigt, dass Online-Aktivismus eine sinnvolle Ergänzung zu Demonstrationen, Mahnwachen und Co. darstellt.
Von Birte Wulfes, Mitglied des Organisationsteam der Jugendaktionswoche
IF PEOPLE WERE SILENT NOTHING WOULD CHANGE
Am Samstag, den 24. April, fand unter dem Motto „If people were silent nothing would change“ Jugend@Amnesty 2021 als Online-Event mit über 100 Teilnehmer:innen statt. Gemeinsam haben wir uns damit beschäftigt, wie wir unserer Stimme für die Menschenrechte Ausdruck verleihen können, oder anders ausgedrückt: wie wir Aktivismus neu denken und unsere Stimme im Verein stärken können. Nach einer Begrüßung durch eine der Sprecherinnen der Jugendvertretung hat das Moderationsduo aus Kira und Lydia wunderbar durch viele spannende Tagesordnungspunkte geführt.
Birte und Fritzi berichteten von der Arbeit und den Aktionen der Jugendvertretung von November 2019 bis April 2021: Sie reichten von der Online-Veranstaltungsreihe “Jugend@AmnesTea” und derJugendaktionswoche 2020 über Abstandsdemos zu Moria und einer Plakataktion mit Tweetstorm für Hongkong bis zu einer Aktionswoche zum Lieferkettengesetz und der Jugendaktionswoche 2021. Im Anschluss berichteten Svenja und Lisa über die Prüfung der Frage, ob die Jugendvertretung in ein Jugend-Kollektiv umgewandelt werden sollte. In der anschließenden Diskussion wurde die Idee eines Kollektivs sehr positiv aufgenommen, besonders die Flexibilität im Kollektiv im Vergleich zu festen Referaten wurde betont. Vor der ersten Pause stellte unser Generalsekretär Markus N. Beeko passend zum Thema in einem kurzen Vortrag die Frage “Müssen wir mutiger werden?“. Die Frage wurde im Anschluss inklusive Verlängerung der Debattenzeit heiß diskutiert.
Nach der Mittagspause hielten Ulf Aminde (Künstler und Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee) und Ayşe Güleç (Pädagogin, Kuratorin, Kunstvermittlerin und forschende Aktivistin an den Schnittstellen von Anti-Rassismus, Kunst, Kunstvermittlung und Migration) einen spannenden Vortrag zum Thema „Migrantisch situierten Wissens. Lernen aus dem NSU-Komplex“, in dem sie die Bedeutung der Perspektive der Angehörigen der Opfer in den Mittelpunkt stellten. Um weiter über unseren eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, gab es im Anschluss weitere Workshops mit Expert:innen und Aktivist:innen anderer Organisationen.Themen waren unter anderem Hass im Netz, künstlerische Interventionen im Aktivismus und die Dekolonisierung von Kopf und Herz.
In einer kleinen Schreibwerkstatt entstanden außerdem zwei Texte zu Erlebnissen im Aktivismus, die im Amnesty Intern zu lesen sind. Wie zu Beginn angekündigt, haben wir eine neue Jugendvertretung gewählt. Die neuen Referent:innen stellen sich euch ebenfalls in dieser Ausgabe des Intern vor. Alles in allem ließ sich während des Abendprogramms bei selbst gemixten Cocktailsfesthalten: Es war ein spannender, spaßiger und gelungener Samstag!
Von Lisa Bewermeier, Mitglied des Organisationsteam des Jugendtreffen
Am Samstag, den 24. April wollen wir uns unter dem Motto „If People were silent, nothing would change“ gemeinsam damit beschäftigen, wie wir unserer Stimme für die Menschenrechte Ausdruck verleihen können. Oder anders ausgedrückt: ein Tag, um Aktivismus neu zu denken und unsere Stimme im Verein zu wählen.
Zu allen Infos + Anmeldung hier entlang:
https://intranet.amnesty.de/startseite/amnesty-jugend/jugendtreffen/
Es ist endlich wieder so weit, wir laden dich herzlich zu Jugend@Amnesty 2021 ein!
Aufgrund der Corona-Pandemie können wir uns nach wie vor nicht in großer Runde offline treffen. Aber das bedeutet auch keine Übernachtung in irgendwelchen Turnhallen und keine Schlange stehen beim Abendessen. Und viel wichtiger, wir haben bekannte Strukturen über Bord geworfen und ein spannendes Online-Event zum Thema Aktivismus und Ausdrucksformen geplant.
Am Samstag, den 24. April wollen wir uns unter dem Motto „If People were silent nothing would change“ gemeinsam damit beschäftigen, wie wir unserer Stimme für die Menschenrechte Ausdruck verleihen können. Oder anders ausgedrückt: ein Tag, um Aktivismus neu zu denken und unsere Stimme im Verein zu wählen (Jugendvertretung).
Um auch mal über unseren eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, laden wir verschiedene Expert:innen und Aktivist:innen anderer Organisationen ein, uns ihre Aktivismusformen vorzustellen. In verschiedenen Workshops bieten wir dir die Chance, Neues über verschiedene Themen und Formen des Aktivismus zu lernen und sich mit bekannten und neuen Gesichtern auszutauschen. Du hast jetzt schon voll Lust? Dann schau doch schon mal ins Programm.
Außerdem wählen wir eine neue Jugendvertretung! Und dafür suchen wir Kandidat:innen. Egal ob du schon seit Jahren durch verschiedene Gruppen tingelst und bei unterschiedlichen Amnesty-Treffen warst, oder du gerade erst mit deinem Engagement für Menschenrechte und für Amnesty loslegst: wir brauchen vielleicht genau dich! Alle Infos zu den einzelnen Referaten sowie die Stellenbeschreibungen findest du im Amnesty Intranet.
Die Kandidatur und Fragen dazu kannst du jederzeit an mitglieder(at)amnesty-jugend.de schicken. Bewerbungsschluss ist der 24.04.2021 um 16 Uhr.
Wir freuen uns auf dich und wenn du es direkt all deinen Amnesty Freunden erzählst. Sei Teil von Jugend@Amnesty 2021.
Don’t be silent, use your voice! Eure Jugendvertretung und das Orga-Team
Kontakt: jugendtreffen@amnesty.de