Bald steht das Amnesty-Jugend Sommercamp an! Hier schon mal eine kurze Beschreibung der Workshops, welche es dieses Jahr geben wird. Während am Freitag die Workshops nachmittags sein werden, werden sie am Samstag vor- und nachmittags sein, d.h. am Samstag hat man die Chance an zwei Workshops teilzunehmen!
Wie ihr vielleicht schon wisst, liegt der inhaltliche Fokus des Sommercamps 2024 auf das Thema Protest. Es wird diverse Workshops rund um das Thema geben, sowohl mit inhaltlichen Fokus, wie „Iran – Die Repression nach dem Aufstand“, „Protect the Protest – Versammlungsfreiheit unter Druck?!“, „Hass im Netz – Gefahr für unseren Protest und Aktivismus“ und Aktuelle menschenrechtliche Probleme im Kontext Polizei“, sowie kompetenzstärkende Workshops wie „Gesunder Egoismus im Aktionismus“ und „Stammtischkämpfer*innen – auf rassistische (Stammtisch-) Sprüche gekonnt reagieren“ als auch ein Workshop mit kreativen Fokus „poeticresilience“ – Poetry Slam Workshop“ und nicht zuletzt auch der Workshop „Amnesty 101“, eine Einführung in der Arbeit von Amnesty, von der Jugend, für die Jugend.
FREITAG, 23.8
Dekolonisierung – Geschichte neu denken, Zukunft gestalten
Koloniale Strukturen prägen unsere Welt bis heute – in unserer Geschichte, unserem Denken und unserem Handeln. Doch wie können wir diese tief verwurzelten Muster erkennen, aufbrechen und durch gerechtere Ansätze ersetzen?
Der Workshop bietet eine Einführung ins Thema Dekolonisierung mit dem Ziel ein grundlegendes Verständnis für die Mechanismen kolonialer Strukturen zu entwickeln. Im gemeinsamen Austausch werden wir über konkrete Wege zur Dekolonisierung, Begrifflichkeiten und die Einbindung der Perspektiven Betroffener sprechen.
Iran – Die Repression nach dem Aufstand
Der Iran hat eine der schlimmsten menschenrechtlichen Bilanzen: Unterdrückung von Frauen, Minderheiten und jeglicher Art von Protest, eine erschreckende Zahl von Hinrichtungen und grausame Formen von Folter. Wir möchten zeigen, wie es nach den großen Protesten vom Herbst 2022 weitergegangen ist. Und wir möchten mit euch überlegen, was wir dagegen tun können.
Protect the Protest – Versammlungsfreiheit unter Druck?!
Alexandra Skotchilenko tauscht in einem russischen Supermarkt Preisschilder durch Informationen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine aus. Toomaj Salehi rappt gegen die iranische Regierung. Die Journalistin Zhang Zanh veröffentlicht Informationen über die Pandemie und den Umgang der chinesischen Regierung damit. Alle drei sitzen für ihre Aktionen aktuell hinter Gittern.
Fallen ihre Aktionen unter das Recht auf Protest? Was bedeutet Protest und wo(durch) ist er geschützt? Wo(durch) wird das Recht auf Protest – die Meinungs- und Versammlungsfreiheit also – gerade besonders eingeschränkt? Was bewegt Menschen auf die Straßen? Wie können Protestierende geschützt und bestärkt werden? Welche Proteste sehen wir aktuell, die Mut machen?
Hass im Netz – Gefahr für unseren Protest und Aktivismus
Fast jede zweite Person (49%) wurden schon einmal online beleidigt (Q1). Hass im Netz ist leider allgegenwärtig im Internet und den sozialen Medien. Doch Hass im Netz bleibt nicht im digitalen Raum, sondern kann auch schwerwiegende Folgen auf unsere “analoge” Welt, unsere Gesellschaft und Demokratie und vor allem auch unseren Aktivismus haben!
Nach einem Einstieg in das Thema “Hass im Netz” wollen wir uns im Workshop mit euch vor allem mit den folgenden Fragen beschäftigen: Welche entscheidenden Unterschiede gibt es zwischen Hassrede in Europa und Ländern des globalen Südens? Wie sieht digitaler Protest aus und welche Relevanz hat er? Dafür wollen wir uns mit spezifischen Fällen auseinandersetzen.
Außerdem wollen wir mit diesem Workshop auch einen Raum für den persönlichen Austausch und eure Erfahrungen bieten.
SAMSTAG, 24.8
„Gesunder Egoismus im Aktionismus“ – für einen achtsamen Einsatz für die Menschenrechte
Ein Engagement bei Amnesty bedeutet, sich freiwillig für Menschenrechte einzusetzen, was sowohl bereichernd als auch herausfordernd sein kann. Da dieser Einsatz eher einem Marathon als einem Sprint gleicht, ist es wichtig, sich Wissen über Aspekte anzueignen, die zu Stress und Burnout führen können.
In diesem Workshop lernst du Techniken zur Vorbeugung und zum Umgang mit Stress kennen und probierst diese aus. Wir werden besprechen, wie du in deinem ehrenamtlichen Engagement Überforderung und Frustration vermeidest und Anzeichen von Stress frühzeitig erkennst. Das Ziel des Workshops ist, dass du langfristig gesund und engagiert bleibstund dabei noch Spaß bei deinem Engagement hast.
Stammtischkämpfer*innen – auf rassistische (Stammtisch-) Sprüche gekonnt reagieren
Rassistische Sprüche – und ähnlich gelagerte menschenfeindliche Äußerungen – begegnen uns im Alltag immer wieder, meist unerwartet. Oft verharren wir in einem Schreckmoment und reagieren gar nicht – oder wir ärgern uns hinterher über die eigene Reaktion. Dass es trotzdem besser ist zu reagieren als zu schweigen, welche Möglichkeiten der Reaktion es überhaupt gibt, und wie man schlagfertig auf solche „Stammtisch“- Sprüche reagieren kann – all das diskutieren und üben wir in diesem Workshop.
Amnesty 101 – von der Jugend für die Jugend
In diesem Workshop tauchen wir in das Amnestyversum ein und entdecken gemeinsam, wie wir die Welt ein bisschen gerechter machen können. Du erfährst, warum und wie Amnesty International gegründet wurde, welche großen Erfolge die Organisation bereits erzielt hat und welche aktuellen Herausforderungen es für Menschenrechte allgemein gibt. Wir erklären euch außerdem, wie der Verein aufgebaut ist und wie die unterschiedlichen Teams zusammenarbeiten. Wir möchten euch auch einige Themen, die vor allem für die Jugend unseres Vereins interessant sind, näherbringen.
Der Workshop bietet dir die Möglichkeit, eigene Ideen und Fragen einzubringen und zu erfahren, wie du Teil einer globalen Bewegung werden kannst. Komm vorbei und entdecke, wie auch du die Welt verändern kannst!
„poeticresilience“ – Poetry Slam Workshop
In einem 120-minütigen Poetry Slam Workshop für junge Menschen lernen die Teilnehmenden die Grundlagen des Poetry Slams sowie Basisfähigkeiten des Schreibens und der Performance. Durch interaktive Übungen und Gruppenarbeit wird die Kreativität gefördert, während Atem- und Entspannungsübungen helfen, Nervosität und Lampenfieber zu überwinden. Der Workshop zielt darauf ab, die Teilnehmer zu empowern, indem sie ermutigt werden, persönliche und ausdrucksstarke Texte zu erstellen. Die Veranstaltung endet mit einer freiwilligen Präsentation der erarbeiteten Texte.
Aktuelle menschenrechtliche Probleme im Kontext Polizei
Amnesty International beschäftigt sich seit einiger Zeit auch mit der Polizei in Deutschland. Dies hat den Hintergrund, dass menschenrechtliche Problemstellungen auch die deutschen Polizeien betreffen. Hierzu zählen bspw. das Problem fehlender Strafverfolgung, Eingriffe in das Versammlungsrecht oder auch diskriminierende Kontrollen.
In dem Workshop soll es zunächst um das Thema Racial Profiling gehen. Hier wird zunächst anhand kriminologischer Erkenntnisse aufgezeigt, warum die Vorurteile innerhalb der Polizei, die zu Racial Profiling führen unzutreffend sind. Im Anschluss soll von den Teilnehmer*innen in Kleingruppen Ideen gegen Racial Profiling entwickelt werden.
Im zweiten Teil wird es um die aktuelle Kampagne von Amnesty International, Protect The Protest, gehen zu der auch jüngst der umfassende Bericht erschienen ist. Es wird dort um das Versammlungsrecht gehen, und die Probleme, die sich in diesem Zusammenhang in Deutschland stellen.